Gehört der Wald den Spaziergänger_innen, der Fortwirtschaft, den Umweltschützern oder den
BMX-Radfahrer_innen? Oder gar dem Wolf? Nützt die Brüderhähnchenhaltung, bei der männliche Küken nicht
mehr sofort nach dem Schlüpfen geschreddert werden dürfen, wirklich den Tieren? Ist die Generation Z wirklich faul? Richten die Boomer wirklich die Erde zugrunde?
Sympathische Dreierkombo ermittelt. – Übergang in den Ruhestand? -Boomer vs. Generation Z?
Konflikte um den Umwelt- und Klimaschutz stehen seit 18 Bänden im Zentrum der „Alpenkrimis“ von Nicola Förg. Glücklicherweise ist „Alpenkrimi“ bei ihr eine Orts-bzw. Regionsangabe, mehr nicht. Hier tümelt gar nichts, stattdessen vermittelt sie mir, wie sehr und warum Förg die Alpenlandschaft liebt, jedenfalls da, wo sie – die Landschaft - noch nicht verbaut wurde.
Im jüngsten Band „Zornige Söhne“ bettet Autorin Förg den Mord an einem jungen Mann in den großen Konflikt zwischen der sog. Boomergeneration und den sog. Millenials. Die einen halten die anderen für faul und oberflächlich, die anderen die einen für geldgierige Umweltausbeuter. Diesen Konflikt bringt Förg vor allem in einem fiktiven Video-Battle auf Youtube zwischen dem Toten und seinem Vater treffend auf den Punkt. Lesenswert! Gruselig ist Förgs Vision, wie Deutschland in einer gar nicht so fernen Zukunft mit den überflüssigen Alten als lästigen Kostgängern umgehen könnte.
Wohltuend ist wie in den früheren Bänden, dass Ermittlerin Irmi in einem intakten, warmen Umfeld unterwegs ist. Anders als die verbreitete Figur des einsamen, problembelasteten Kommissars hat sie Freunde und Kolleginnen, die sich kümmern und gegenseitig unterstützen. Konflikte inbegriffen, aber Lösungen auch. Wie im richtigen Leben, oder nicht?
Autorin Nicola Förg
Förg ist Journalistin und Schriftstellerin. Ihre 25 Kriminalromane zeichnen sich unter anderem durch eine klare Haltung gegenüber Umweltausbeutung und Klimazerstörung aus. Sie ist mehrfach für ihr Engagement für Tier- und Umweltschutz ausgezeichnet worden.
Nicola Förg, Zornige Söhne, Piper, 336 S., ET 29.2.24
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